Sonntag, 31. Januar 2016

Das Größte

Unbegrenzt schien ihm der Horizont.
Weite Felder, grüne Wälder,

nichts was einen jemals stoppen konnte.
Soweit laufen können wie einem die Beine tragen.
So stellte er sich die Welt vor.
Jung war er,
am Beginn von allem,
die Zeit verging nicht,
er teilte sie mit allem
was ihn faszinierte,
mochte es noch so unbedeutend erscheinen.
Alle schönen Träume waren die seinen.
Und dann lebte er sie:

Er stellte sich vor
und nahm sich zurück.
Ihn traf das Pech und er griff nach dem Glück.
Er wurde frech, doch begriff Stück für Stück.
Er fiel zu Boden und schwebte zu den Sternen,
glitt höher, fiel tiefer, viel tiefer zu fernen
Reichen, doch auch viel höher zu den Reichen,
und schönen,
den Scheichen
deren Söhnen,
ließ sich im Winde des Erfolges fönen.
100.000 im Jahr, dann wieder Läuse im Haar.
Auf den Dächern
dann wieder unter Brücken,
in allen gesellschaftlichen Fächern
schien er sich zu überbrücken.
Er war wie Ikarus und Sisyphos.
Wie Micky Maus und Santa Clause.
Beliebt und bekannt,
dann wieder versiebt und verrant.
Er war König der Welt,
und Sklave und Held,
Märtyrer, Schwertführer,
Insasse und Direktor, ein Mann, ein Gerippe,
richtungsweisend wie ein Vektor,
mal das Kartenhaus und mal der Wind,

doch im Herzen blieb er immer ein Kind.
Das alles träumte er
mochten es auch nur Visionen sein,
es füllte ihn aus, machte ihn rein.
Mochte er auch von vielem nicht viel zu verstehen,
vermochte er stets das schöne zu sehen.

Und eines Tages war er frei.
Man ließ ihn ziehen, schüttelte ihn ab wie ein Geweih,
im Frühjahr, so ging er wie früher,
doch diesmal kam er nicht mehr heim.
Er war erwachsen und allein.
Fortan hieß es strebsam sein,
fernab aller kindlicher Spielerein.
Ein geordnetes Leben galt es zu führen,
man öffnete ihm,
doch verschloss im Grunde die richtigen Türen.
Die kleinen unscheinbaren,
die einzig noch im reinen waren.
Stadtdessen folgte er schnurstracks dem schnurgeraden Pfad,
für ihn bestimmt erntete er seine Saat.
Wurde älter und größer,
führte ein zufriedenes Leben,
nur eines konnte ihm niemand wieder mehr geben.
Das Gefühl fokussiert zu sein auf einen winzigen Stein.
Eine Schnecke, einen Ball, alldas war ihm nun fremd.
Er kennt nun die Kinder wie so mancher sie kennt,

erkennt was sie tun, doch bleiben im fremd.
Er vermisst was er hatte, die Unbeschwertheit,
geht manchmal einsam schaukeln,
weil dann etwas bleibt.
So schaukelt er auch heute,
in Krawatte und Hemd,
ist für einen kurzen Moment,
wieder der kleine Junge,
der das Ende nicht kennt.



Diesen Text findet man auch in meinem ersten Sammelband.
 

Zurückkommen

Zurückkommen
auf eine Seite, welche man länger nicht aufgerufen.
Das Leben kam und man nahm seine Stufen,
drauf bedacht nicht zu stürzen und zu fallen.
So war es in allen
letzten Monaten, wo ich nichts schrieb
und auf diesem Blog nichts als alte Texte blieb.

Doch nun bin ich ermutigt,
von vielerlei Lob und Motivation,
ich teile mit euch jetzt wieder öfter Gedichte und Gedanken
Siehe: Der erste folgt bald schon.