Mittwoch, 30. September 2020

Neues Buch: "Im letzten Licht - ein Drama in fünf Aufzügen" (mit Leseprobe)


 Fünf Jahre nach dem Verfassen des Urtextes ist in diesem Jahr endlich ein weiteres Werk von mir fertiggestellt worden. "Im letzten Licht."

Hierbei handelt es sich um ein Liebesdrama, welches in fünf Aufzüge und mehrere Auftritte unterteilt ist. Die Handlung dreht sich um den Protagonisten Nico, der auf einer Feier Luisa kennenlernt...

Das Buch wird im Gegensatz zu den vorherigen Büchern nicht bestellbar sein, sondern ist nur direkt beim Autor verfügbar.

Hier ein Auszug aus dem Drama, der vierte Auftritt des ersten Aufzugs:


Nico (allein):

Ein Gedanke streift nun schon seit Tagen durch
die weiten Felder meines Kopfes. Ein Gesicht, ein
Gedanke. So hell und rein wie der Mond auf einer
blanken Wiese. Es lässt mich nur noch selten los
und ich beginne mich zu fragen.
Es grämt mich, dass ich so ungestüm hab reagiert,
als Stefano im Beisein von Paolo und Cornelia von
ihr sprach. Zugleich vermag ich nicht zu deuten
was Enrica mir gesagt bei unser Konversation zwi-
schen den Jahren.
Welch ein Gedanke könnte sie zu solchen Worten
verleitet haben?
Ist es denn bereits ein offenes Spiel welches ich
führe?
Ein Trugschluss ist dieser Gedanke, denn noch
spiele ich nicht. Ich beginne gerade erst einzutre-
ten in diesen Kampfe.
Und warum fragte sie danach?
Keimt derselbe Gedanke womöglich auch in ihrem Herzen?
Es ist doch nichts weiter als eine nähere Distanz,
die bislang zwischen uns gepflegt wird. Nein, das
kann es nicht sein. Zu misstrauisch ist unsere Enri-
ca, sie hört die Gräser husten und denkt es nähere
sich ein gewaltiger Hirsch. Keinen Vorwurf geden-
ke ich ihr da zu machen, schließlich hat sie aller-
hand Erfahrungen mit solch Geschehen gemacht.
Dennoch.
Es hält sich fest in mir und jeder Gedanke an sie ist
ein anderer, als einer an Pamela und dem anderen
Volke. Ich erschleiche mich schon selbst dabei, wie
ich ihr Kommen und Gehen auf dem Schulhof her-
beisehne.
Heute hatte ich bereits Gelegenheit zu ihr zu spre-
chen, als sie neben Enrica auf der Banke saß. Die
Situation war günstig. Ich fragte Enrica etwas. Sie
saß daneben, alleine. Es hätte nur eines kleinen
Schrittes bedurft. Doch ein inneres Gewürm hielt
mich davon ab sie anzusprechen. Der Mut verließ
mich und ich ließ diesen kostbaren Augenblick ver-
streichen.
Wie so oft scheint der Mensch nicht an äußeren
Umständen, sondern am Ende an sich selbst zu
scheitern. Doch dazu möchte ich es nicht kommen
lassen. Ich bin gewillt sie zu fragen. In meinem In-
neren habe ich bereits länger erkannt, dass es mich
zu ihr zu ziehen scheint.
Keine Zeit mehr zu verweilen. Mit jedem Tage, an
welchem ich es nicht wage sie anzusprechen,
31scheint es schlimmer zu werden. Ihr Anblick er-
scheint mir mehr und mehr wie eine Krone in ei-
nem Palast, scheinbar unbeeindruckt in dieser
durchtränkten Welt und doch geht ein Glitzern von
ihr aus, welches alle Räume in denen ich wandel'
um ein weiteres Stück erhellt.
Es ist längst deutlich, dass ich sie fragen muss.

Es erscheint hell und klar vor meinem Auge und den-
noch finde ich, einsam in Gedanken auf den Fel-                    dern umher suchend,noch nicht den Mut dazu.
Doch Freitag. Der nächste Freitag soll es sein. Am
Freitag werden die Zeugnisse ausgeteilt werden. Es
wird eine Versammlung ihres Jahrgangs in der
Aula geben.
Ich muss zeitig sein, sonst verpasse ich sie. Wenn
sie dann noch dort weilt, werde ich das Wort an sie
richten. Es ist richtig, ich fühle es und dennoch
hoffe ich inständig, dass mich die Furcht nicht läh-
men möge wenn ich dann vor ihr stehe.