Donnerstag, 5. Februar 2015

Franz Kafka – Der Prozess

Jemand musste Josef K. Verleumdet haben
denn ohne ihn zu fragen
und ohne das er was Böses getan hätte
kam er in Ketten
bildlich gesprochen
er hatte nichts verbrochen
trotzdem bekam er einen Prozess,
welcher ihn fortan nicht mehr loslässt.
Er besuchte die Gerichte im Dachbodenraum
keine Hilfe und atmen konnte er da auch kaum.
Autorität, Machtlosigkeit, anonym
kommt die Bedrohung
doch nie zu ihm.

Jeder mit dem er sprach
ob er auf ihm oder ihm zu Füßen lag
wusste am Besten wie das geht im Gericht.
Tu dies, Tu das, doch das bloß nicht.
Und er wahrt sein Gesicht
Doch die Schrift ist unveränderlich
Und er wahrt sein Gesicht
er wartet am Tor
und wartet, doch es lässt ihn keiner vor.
Keiner wusste wirklich Rat
ob Maler oder Advokat
warum war er hier? Was passiert?
10 Kapitel und man hat nichts kapiert.

K. am Ende gab sich hin
Der Prozess zu Ende? Wo ist der Sinn?
in einem Steinbruch dreht sich ihm das Messer im Herz
wie ein Hund geht er ab
und sein Blick himmelwärts.


Dieses Gedicht findet man auch in meinem ersten Sammelband.
 

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